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Sammlungen Vorschriften (nur auf NL und FR)
Der Biologe Wouter Dekoninck ist seit 2012 Konservator der entomologischen Sammlungen. Ein Traumjob: „Schon als kleiner Junge habe ich Insekten gesammelt, und daran hat sich bis heute nichts geändert.“ Zunächst studierte er Botanik, aber im Rahmen seiner Spezialisierung auf Umweltwissenschaften befasste er sich letztendlich mit Tierarten, die ein Indikator für die Wasserqualität sind. Dabei ging es unter anderem um Insekten und Insektenlarven, sodass Wouter auf diese Weise zu seiner ursprünglichen Leidenschaft zurückkehren konnte.
1999 wurde Wouter wissenschaftlicher Mitarbeiter der Entomologischen Abteilung des Königlich-Belgischen Instituts für Naturwissenschaften. In dieser Zeit beschäftigte er sich vor allem mit verschiedenen Inventarisierungsprojekten in Belgien. „Vor allem Ameisen waren damals noch ein unerforschtes Gebiet. Das sind ganz sonderbare Tierchen. So hat jede Art ihren bevorzugten Lebensraum: Wenn man mir eine Liste mit vorhandenen Ameisenarten gibt, kann ich genau sagen, welche Pflanzen an diesem Ort wachsen.“ 2012 erschien der Belgische Ameisenatlas – das Ergebnis von zwanzig Jahren Feldforschung – mit der Verbreitung und der Biologie von 76 Ameisenarten in Belgien. Ausgehend von den Sammlungen des KBIN erarbeiteten Wouter und seine Kollegen auch einen Atlas über die Verbreitung von Laufkäfern sowie eine Rote Liste für Flandern. In dieser Liste sind alle flämischen Laufkäferarten aufgeführt. Außerdem wird darin beschrieben, inwieweit sie bedroht sind.
Stechmücken (Culicidae) sind ein weiteres vorrangiges Beschäftigungsfeld von Wouter. Gemeinsam mit anderen Entomologen hat er diese Stechmücken an 1.000 Orten in Belgien erforscht und die erfassten Daten mit denen der historischen Sammlungen verglichen. Wouter: „Unsere Mückenfauna ist großen Veränderungen unterworfen. Wir haben entdeckt, dass es nun viel mehr Arten gibt, die sich in der Nähe des Menschen fortpflanzen und deren Larven oftmals in Blumentöpfen oder Wassertonnen sitzen. Einige Stechmückenarten sind potenzielle Träger von Krankheitserregern, wie zum Beispiel dem Dengue- und dem West-Nil-Virus.“ Durch den weltweiten Transport und die Erderwärmung kann sich die Verbreitung unserer einheimischen Stechmücken und der Viren drastisch verändern. „Aus diesem Grund verfolgen wir die Verbreitung einiger solcher Übeltäter genau mit“
Wouter reist auch regelmäßig auf die Galápagos-Inseln, um dort die einheimischen und invasiven Insektenarten zu untersuchen. „Die invasiven Arten können die einheimischen Populationen manchmal ganz verdrängen. Wenn wir zum Beispiel die Feuerameisen betrachten, können wir feststellen, dass sie an manchen Orten in so großer Zahl vorkommen, dass sie nicht nur die einheimischen Spinnen und Insekten bedrohen, sondern auch größere Tiere wie die Riesenschildkröte. Damit wir geeignete Maßnahmen ergreifen können, müssen wir genau wissen, wo und in welchem Maße sie vorkommen. Das Gleiche gilt für invasive Insektenarten, die aufgrund des Klimawandels in unsere Regionen vordringen. Ich denke da an Käfer, Libellen und Mücken.“
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