Terrestrial Biodiversity Monitoring and Assessment (BIOMON)
Unsere Abteilung besteht aus zwei Teams: Das eine widmet sich der Untersuchung der terrestrischen Biodiversität in tropischen Waldökosystemen, das andere der langfristigen Überwachung von Vogelpopulationen.
1. Team für die Biodiversität tropischer Wälder
Für die Entwicklung wirksamer Naturschutzstrategien muss man verstehen, wie sich die biologische Vielfalt horizontal (zwischen geografisch weit entfernten Standorten), vertikal (von den Wurzelspitzen bis zu den Baumkronen) und abhängig von den Umweltfaktoren (Höhe über dem Meeresspiegel, Temperatur, Feuchtigkeit, Boden usw.) verteilt.
Bis zur Hälfte der biologischen Vielfalt eines Waldes lebt in den Baumkronen (Kronendach). Das Kronendach ist schwer zu erreichen, da die tropischen Bäume leicht 30 oder 40 Meter hoch werden können. Wir entwickeln daher Methoden, um lebende Organismen aus dem Kronendach zu sammeln, entweder vom Boden oder von der Baumkrone aus.
Wir tragen zur Erforschung der biologischen Vielfalt in noch weitgehend unerforschten Regionen bei, indem wir im Rahmen der Programme IBISCA und Our Planet Reviewed internationale Expeditionen mitorganisieren und an diesen Programmen mitwirken. Beispielsweise waren wir an der ersten Schätzung der Anzahl von Insekten und anderen Arthropoden in einem tropischen Regenwald in Panama beteiligt. In Papua-Neuguinea haben wir an Projekten mitgewirkt, die Forschung, Kapazitätsaufbau, nachhaltige Entwicklung und Naturschutz miteinander kombinieren. Mit unserem aktuellen Großprojekt Life on Trees wollen wir die Vielfalt und Verteilung aller eukaryotischen Organismen in großen und alten tropischen Bäumen untersuchen.
2. Belgisches Zentrum für Vogelberingung (BeBIRDS)
Die Beringung ist ein Instrument zur Überwachung und Erforschung von Wildvogelpopulationen. Durch eine individuelle Markierung können die Wege, Umstände und Abläufe von Vogelwanderungen, die Populationsdynamik und die Entwicklung von Lebensparametern (Geburtenrate, Überlebensrate, Todesursachen) untersucht werden. Die Kontinuität des Programms, das 1927 in Belgien ins Leben gerufen wurde, ermöglicht die Untersuchung langfristiger Trends, was besonders im Zusammenhang mit der Bewertung des Zustands der Umwelt und der Einflüsse des Klimawandels von Bedeutung ist.
BeBirds widmet sich
- der Organisation der Sammlung qualitativ hochwertiger Daten durch ein kohärentes Netzwerk von zertifizierten freiwilligen Beringer*innen
- der Bereitstellung dieser Daten an Wissenschaftler*innen, Fachleute und Laien, Verwalter*innen und Entscheidungsträger
- der Förderung des Wissensaufbaus durch Mitwirkung an der Ausbildung von Studierenden an Hochschulen
- der Entwicklung eigener Forschungsprogramme mit Schwerpunkt auf der Erhaltung der Natur.